Smartphone-Trends 2024: Bewusster Umgang, Appstinenz, Nutzung und aktuelle Entwicklungen

19.05.2025 30 mal gelesen 0 Kommentare

Diakonie Hückeswagen: Bewusster Umgang mit dem Smartphone

Die Diakonie Hückeswagen bietet an der Marktstraße 47 einen Raum, um das eigene Medienverhalten kritisch zu hinterfragen. Laut Diplom-Pädagogin Irmgard Hannoschöck liegt die Rate der Handynutzer unter Erwachsenen seit vielen Jahren bei nahezu 100 Prozent. Die Bedeutung des Smartphones im Alltag und Berufsleben ist entsprechend groß. Dennoch beobachtet die Diakonie, dass auch Erwachsene zu exzessiv mit der Technik umgehen.

Ab dem 21. Mai finden an drei Abenden Veranstaltungen statt, bei denen die Teilnehmer reflektieren, warum sie so stark an ihren Geräten hängen und wie sich ihr Medienkonsum verändert hat. Am 11. Juni steht ein gemeinsames Vorlesen aus Lieblingsbüchern im Mittelpunkt, während der 2. Juli Raum für Austausch und gemeinsames Essen bietet. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 19 Uhr und enden gegen 20:30 Uhr. Die Gruppengröße ist auf acht Personen begrenzt, eine Anmeldung ist erforderlich. Für den dritten Termin wird um eine Essensumlage gebeten.

  • 21. Mai: Reflexion über den eigenen Medienkonsum
  • 11. Juni: Gemeinsames Vorlesen aus Lieblingsbüchern
  • 2. Juli: Gemeinsames Kochen und Austausch

Irmgard Hannoschöck betont, dass es nicht um Verbote, sondern um das bewusste Wahrnehmen und Ausprobieren neuer Erfahrungen geht. Ziel ist es, Gemeinschaft nicht nur online, sondern auch im echten Leben zu erleben.

„Wir wollen nicht nur reden, sondern das Saatkorn der Veränderung aussäen. Uns nichts verbieten, sondern wahrnehmen, ausprobieren und dabei neue Erfahrungen machen.“ (Irmgard Hannoschöck, Diakonie Hückeswagen)

Infobox: Die Diakonie Hückeswagen setzt auf bewussten Medienumgang und bietet dazu ab Mai 2025 spezielle Veranstaltungen an. (Quelle: RP Online)

„Appstinenz“-Trend: Gen Z und Millennials tauschen Smartphone gegen Klapphandy

Immer mehr Millennials und Angehörige der Generation Z entscheiden sich bewusst gegen Smartphones und setzen auf sogenannte „dumme Telefone“ wie das Light Phone. Matt Thurmond, ein technikaffiner Unternehmer, tauschte sein Android-Gerät gegen ein Light Phone, das nur SMS und Telefonate ermöglicht, aber keinen Zugang zu E-Mails oder sozialen Medien bietet. Die Umstellung war zunächst ungewohnt, führte aber zu mehr Zufriedenheit und produktiveren Tagesabläufen.

Gabriela Nguyen, 24-jährige Studentin in Harvard, gründete den Club „APPstinence“ und betreibt eine gleichnamige Website. Sie besitzt drei verschiedene „stumme Telefone“ und sieht in der Appstinenz eine Brücke zu einem gesünderen Verhältnis zur Technologie. Laut einer Umfrage des Pew Research Center haben die meisten amerikanischen Teenager Zugang zu Smartphones, fast die Hälfte ist „fast ständig“ online.

Der Trend zeigt sich auch in der Popularität von Klapphandys, die als Gesprächsthema in sozialen Situationen dienen. Ein von HMD Barbie gebrandetes Modell des Cat S22 ist besonders beliebt, da es zwar mit den meisten Apps kompatibel ist, aber durch den kleinen Bildschirm das „Doomscrolling“ verhindert. Das Light Phone kostet 699 US-Dollar (626 Euro) und richtet sich vor allem an 25- bis 40-Jährige. Im Jahr 2023 wurden 100.000 Geräte verkauft, eine limitierte Edition war in weniger als einem Tag ausverkauft.

Jahr Verkaufte Light Phones Preis (US-Dollar/Euro)
2023 100.000 699 / 626
  • Die meisten Kunden des Light Phone sind zwischen 25 und 40 Jahre alt.
  • Das Light Phone ist teurer als ein iPhone 16e, bietet aber bewusst weniger Funktionen.
  • Die Appstinenz-Bewegung organisiert handyfreie Veranstaltungen und plant einen internationalen „Tag der Abstinenz“.
„Es ist fast so, als wäre man in Zombieland. Die Leute sind wie in einem Bann, und sie merken nicht, dass sie da wieder rauskommen können.“ (Matt Thurmond)

Infobox: Die Appstinenz-Bewegung gewinnt an Fahrt, insbesondere bei jungen Menschen, die sich von der ständigen Erreichbarkeit und den negativen Auswirkungen sozialer Medien befreien wollen. (Quelle: Business Insider Deutschland)

Android-Smartphones: Regelmäßiger Neustart kann sinnvoll sein

Laut giga.de ist es bei modernen Android-Smartphones und -Tablets grundsätzlich nicht mehr notwendig, die Geräte regelmäßig neu zu starten. Die Systeme sind inzwischen so intelligent, dass sie sich selbst aufräumen und optimieren. Dennoch kann ein wöchentlicher Neustart, insbesondere bei günstigeren Geräten mit wenig Arbeitsspeicher, die Leistung verbessern.

Empfohlen wird, das Gerät komplett auszuschalten, einige Minuten zu warten und es dann wieder einzuschalten. Dies kann das System bereinigen und die Performance steigern. Besonders bei Geräten ohne moderne Schnellladefunktion lädt der Akku im ausgeschalteten Zustand schneller auf.

  • Regelmäßiger Neustart ist bei modernen Geräten nicht zwingend erforderlich.
  • Bei günstigen Geräten kann ein Neustart die Leistung deutlich verbessern.
  • Im ausgeschalteten Zustand lädt das Smartphone schneller auf.

Infobox: Ein Neustart pro Woche kann bei älteren oder günstigeren Android-Geräten die Systemleistung verbessern und das Aufladen beschleunigen. (Quelle: giga.de)

Handyhüllen: Schutz oder übertriebene Vorsicht?

In der Kolumne von Andreas Schulz auf Lokalkompass wird die Rolle von Handyhüllen kritisch betrachtet. Die Angst vor Kratzern und Rissen am Smartphone wird von der Werbung als Verkaufsargument genutzt. Hüllen und Panzerglas kosten zwischen 20 und 100 Euro, während der eigentliche Gerätekaufpreis oft das Hauptkriterium ist.

In Smartphonekursen zeigt sich, dass fast alle Teilnehmer eine Hülle nutzen. Klapphüllen dienen oft als Aufbewahrungsort für Kreditkarten oder Notizzettel, während Hardcover vor allem bei Nutzern mit kleinen Kindern beliebt sind. Allerdings können Billighüllen Sensoren und Schalter verdecken, was die Funktionalität beeinträchtigt. Auch die Smartphonefotografie leidet, wenn Hüllen die Objektive verdecken.

  • Handyhüllen kosten zwischen 20 und 100 Euro.
  • Die meisten Nutzer wechseln ihr Smartphone alle zwei Jahre.
  • Moderne Geräte verfügen über robuste Rahmen und Glas-Keramik-Mischungen.

Ob eine Hülle genutzt wird, hängt laut Schulz von den individuellen Bedürfnissen ab. Wer sein Smartphone lange behalten oder persönliche Fotos immer dabei haben möchte, greift eher zur Hülle. Dennoch gibt es auch Nutzer, die bewusst auf Hüllen verzichten.

Infobox: Handyhüllen sind ein Milliardengeschäft, doch moderne Smartphones sind oft robuster als gedacht. Die Entscheidung für oder gegen eine Hülle bleibt eine Frage der persönlichen Vorlieben. (Quelle: Lokalkompass)

Smartphone-Nutzung: Telefonieren verliert an Bedeutung

Die Bundesbürger nutzen das Smartphone immer weniger zum Telefonieren. Laut Bundesnetzagentur sank die Zahl der abgehenden Mobilfunk-Gesprächsminuten in Deutschland von 163 Milliarden im Jahr 2021 auf 145 Milliarden im Jahr 2024. Im Festnetz ist der Rückgang noch deutlicher: Von 104 Milliarden Gesprächsminuten im Jahr 2020 auf nur noch 57 Milliarden im Jahr 2024.

Im Gegenzug nehmen Gespräche über Messenger-Dienste wie WhatsApp, Signal und Threema sowie andere Internet-Dienste stark zu. 2022 wurden 121 Milliarden Audio-Gesprächsminuten über solche Dienste geführt, 2023 waren es bereits 197 Milliarden. Videogespräche stiegen von 143 Milliarden Minuten im Jahr 2022 auf 184 Milliarden im Jahr 2024. Die Zahl der versandten Sofortnachrichten lag 2024 bei 902 Milliarden, elf Milliarden mehr als im Vorjahr.

Jahr Mobilfunk (Mrd. Min.) Festnetz (Mrd. Min.) Messenger Audio (Mrd. Min.) Messenger Video (Mrd. Min.) Sofortnachrichten (Mrd.)
2020 - 104 - - -
2021 163 - - - -
2022 - - 121 143 -
2023 - - 197 - 891
2024 145 57 - 184 902

Die Alltagskommunikation verlagert sich zunehmend auf Chatnachrichten, Sprachnachrichten, Fotos, Videos und Emojis.

Infobox: Klassische Telefonate nehmen ab, während Messenger-Dienste und Sofortnachrichten immer beliebter werden. (Quelle: ChannelPartner)

Warzone Mobile: Activision stellt Smartphone-Ableger nach nur einem Jahr ein

Activision beendet den Support für Call of Duty: Warzone Mobile nach nur 14 Monaten. Das Spiel, das am 21. März 2024 weltweit veröffentlicht wurde, wird am 18. Mai 2025 um 23:59 Uhr MESZ aus den iOS- und Android-Stores entfernt. Grund ist laut Publisher, dass das Spiel „die Erwartungen bei Mobile-First-Spieler:innen nicht erfüllt“ hat.

Trotz mehr als 50 Millionen Vorregistrierungen und einem aufwendigen Entwicklungsprozess zieht Activision den Stecker. Wer die App vor dem 19. Mai installiert hat, kann weiterhin spielen, inklusive Cross-Progression mit PC- und Konsolen-Inventar. Neue Seasons, Echtgeld-Käufe und Social-Features entfallen jedoch, ebenso wie eine Garantie für dauerhafte Server-Verfügbarkeit.

  • Veröffentlichung: 21. März 2024
  • Entfernung aus den Stores: 18. Mai 2025, 23:59 Uhr MESZ
  • Vorregistrierungen: über 50 Millionen
  • COD-Punkte werden beim Login bis 15. August 2025 in Call of Duty: Mobile verdoppelt
  • Unverbrauchte COD-Punkte oder gekaufte In-Game-Items werden nicht erstattet

Microsoft, seit 2023 Eigentümer von Activision, dürfte das Scheitern des Projekts analysieren, da der Mobile-Markt als Milliarden-Markt gilt. Das Beispiel zeigt, wie schwierig es selbst für große Publisher ist, erfolgreiche Konsolen- und PC-Spiele auf das Smartphone zu übertragen.

Infobox: Warzone Mobile wird nach nur einem Jahr eingestellt, trotz Millioneninvestitionen und hoher Erwartungen. (Quelle: t3n)

Quellen:

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